Schon einen Tropfen Lorbeeröl auf die Fingerspitze zu nehmen und daran zu riechen, ist ein Erlebnis. Du wirst sofort in eine würzig-frische Energie hineingenommen, die – innerhalb von Sekunden – deinen Geist von tief innen belebt, als ob ein Hauch von duftender Luft Sie durchatmet und das ganze System mit seiner Ausstrahlung durchtränkt.
Lorbeer ist ein uralter Heiler mit einem ganz besonderen energetischen Outfit. Ich persönlich habe dieses Öl auf Reisen immer dabei, besonders im Auto, denn es vertreibt Stress und Müdigkeit bei langen Autofahrten. Ich sage es gerne: Lorbeer gibt Mut in Fällen von Herausforderungen, seien sie körperlicher, geistiger, emotionaler….Und es steigert die Intuition und klare Einsichten, den Fokus und das allgemeine geistige Bewusstsein. In diesem Sinne ist Lorbeer immer der „Sieger“, der dich mit innerer Stärke aufbaut und dir die nötige Ausdauer gibt, um in den „besonderen Stunden“ des täglichen Lebens stark zu sein.
Der schöne, immergrüne, strauchartige Baum wächst auf gut durchlässigen Böden in Gebieten mit mäßig feuchtem Klima und geringer bis mittlerer Höhenlage. Der aus dem Mittelmeerraum stammende und im Tertiär weit verbreitete Lorbeerbaum bedeckte ursprünglich über Millionen von Jahren weite Flächen des alten Kontinents.
Als sehr anpassungsfähige Art konnte der Lorbeerbaum aufgrund seiner Wuchskraft auch harte Klima- und Lebensraumschwankungen überstehen. Relikte der alten Waldflora gibt es heute noch in Regionen wie Spanien, Portugal, Türkei, Syrien und Madeira.
Der Lorbeer unterscheidet sich stark in seinem Aussehen und kann sogar eine Höhe von 10-18 Metern erreichen. Aber wenn er kultiviert wird, wird er oft durch Rückschnitt kleiner gehalten. Aufgrund der eingeschlechtlichen (zweihäusigen) Eigenschaften des Lorbeers entwickeln sich im Frühjahr Büschel von kleinen, blassgelb-grünen Blüten auf verschiedenen männlichen und weiblichen Bäumen. Und sie bevorzugen einen sonnigen Standort. Im Herbst reifen an den weiblichen Pflanzen seine kleinen violett-schwarzen Früchte als leere Beeren im schützenden Laub der glänzend grünen, duftenden Blätter von mittlerer Größe.
Der Lorbeer ist in der Lage, Schädlinge auch von Nachbarpflanzen abzuhalten. Aufgrund seiner angeborenen Vitalität und Widerstandsfähigkeit widersteht er allen Arten von gängigen Pflanzenkrankheiten. Lorbeer ist auch ein natürliches Insektenschutzmittel. Schon diese Eigenschaft zeigt den schützenden Charakter dieser erstaunlichen Pflanze.
Die Seifenindustrie profitiert von dem ätherischen Öl, das aus den Beeren oder Blättern mit Beeren gewonnen wird. Es wird als duftende Komponente in Waschmitteln, Toilettenartikeln, Kosmetika und Parfüms verwendet. Die getrockneten Blätter des Lorbeers bereichern bekanntlich die Küche als beliebtes Küchenkraut. Die aromatischen Blätter mit ihrer edlen Kräuternote heben den Geschmack eines jeden möglichen Gerichts.
Die edle Pflanze
Die symbolische Bedeutung des Lorbeers bringt uns mit einer im Kontext der europäischen Kulturgeschichte hoch verehrten Pflanze in Berührung. In der Hochphase der griechischen Zivilisation galt der Lorbeer als eine Pflanze, die das Versprechen außergewöhnlicher menschlicher Tugenden in sich trug. Aufgrund seines weithin gepriesenen mythologischen Ursprungs innerhalb der apollinischen Mysterien stellte die Pflanze für den Menschen den Zugang zum höchsten sozialen Status dar. Edle Attribute herausragender Leistungen wurden mit dem Lorbeer verwoben, der in Form einer Girlande oder eines „Lorbeerkranzes“ um die Köpfe derjenigen gelegt wurde, die den berühmten Preis bei den griechischen Pythischen Spielen gewonnen hatten.
Auch seine religiöse Bedeutung drückt sich in seiner Rolle als zeremonielles Vehikel bei der Durchführung der Weissagungsriten des antiken Griechenlands aus. Aber auch die Römer ehrten den Lorbeer mit hohen poetischen Auszeichnungen in Form des „poeta laure-atus“, der dem Lorbeerpreis die Eigenschaften höchster Verdienste und des Sieges zuschrieb. Auch in der römischen Heil- und Kochtradition hatte der Lorbeer einen festen Platz.
Im biblischen Kontext spiegelt der Lorbeer als Emblem oft Ruhm und Wohlstand wider, während die christliche Tradition die Rolle des Lorbeers als Symbol für die Auferstehung Christi betont. In der chinesischen Volkstradition steht der „Mond-Lorbeer“ für einen Baum, der niemals gefällt werden kann.
Die volksmedizinische und therapeutische Seite
Lorbeer liefert den höchsten Ölgehalt in der Saison des Früh- und Hochsommers. Die grünlich-gelb-transparente Essenz mit ihrem würzigen Kräutergeruch wird durch Wasserdampf-Destillation aus den getrockneten Blättern und Zweigen gewonnen. Verdünnt in Trägeröl spielt sie im phyto- und aromatherapeutischen Kontext eine besondere Rolle. In Form von Kräuterextrakten wird Lorbeer traditionell als wirksame Anti-Schuppen-Kräuterspülung eingesetzt. Der flüssige Auszug aus den Blättern kann auf den Kopf gegossen werden und zur Massage der Kopfhaut verwendet werden. Hier ein paar weitere Tugenden des Lorbeers:
- Lorbeer lindert Beschwerden die ein unangenehmes Gefühl in der Brust-und Atemregion zur Folge haben.
- Medizinische Volkstraditionen schwören auf spezielle Anwendungen von Lorbeerblättern, die als ein Gebräu verwendet wurden, das dem Patienten für tonische Wirkungen auf die Blase und bei Appetitlosigkeit und anderen Beschwerden gegeben wurde.
- Lorbeer wird als Mittel gegen Probleme vor allem des oberen Verdauungssystems geschätzt, das die Sekretion von Verdauungssäften anregen und die Aufnahme von schwerer Nahrung erleichtern soll.
- Das Öl oder der Extrakt helfen auch bei der allgemeinen Beweglichkeit der Gelenke und können Frauen mit Menstruationsbeschwerden helfen.
- Es eignet sich auch hervorragend gegen Akne.
Lorbeeröl mischt sich gut mit:
- Wacholderöl
- Muskatellersalbeiöl
- Lavendelöl
- Rosmarinöl
- Myrtenöl
- Kardamomöl
- Weihrauchöl
- Zypressenöl
- Zitronenöl
- Eukalyptusölen
Der hohe Anteil an Eukalyptol (1.8-Cineol) verleiht dem Lorbeer seine schöne Frische. Andere Verbindungen, z.B. Eugenol und Methyleugenol, tragen zur Energie des Öls bei und lassen es würzig-frisch und wärmend erscheinen. Auch Verbindungen wie Geraniol, Terpinol, Linalool, Pinen etc. sind in beachtlichem Maße vorhanden. In den Blättern finden sich große Mengen an Gerbstoffen und Harzen. Selbst das grün gefärbte, halbfeste fette Öl, das aus den Früchten extrahiert wird, enthält messbare Mengen an ätherischem Öl.
Nach der Forschung ist Lorbeeröl effizient als:
- Leistungsstarker natürlicher Immu-Boost
- Reinigend und stärkend während der Erkältungssaison
- Lindert Schmerzen
- Regulierend auf das Nervensystem
- Schleimlösend
DIY Rezepte:
Stärkende Mischung in der Winter-oder Erkältungszeit:
- Ravintsara: 5 ml
- Lorbeer: 2 ml
- Eukalyptus radiata: 2 ml
- Thymian-Thujanol: 1 ml
- Lorbeer: 1 Tropfen
- Pfefferminze: 1 Tropfen
- Eukalyptus citriodora: 2 Tropfen
- Jojobaöl: 10ml
3 – 5 mal täglich lokal anwenden – (Dominique Baudoux)
Gesund atmen mit Lorbeeröl
Nicht zu vergessen: „Psyche“ bedeutet in der griechischen Sprache „Atem“. Wir müssen gesundes Atmen und gutes Gefühl immer miteinander verbinden. Es liegt auf der Hand, dass das bio-chemische Element Eukalyptol in Heilpflanzen nicht zufällig da ist, sondern von der kosmischen Intelligenz zweckmäßig „entworfen“ worden sein muss. Für mich persönlich kann ich nicht anders, als die Verbindung mit „Prana“ herzustellen – der vitalen, intelligenten Lebenskraft im Universum. Für die „Yogis“ der heutigen Zeit kann also ein gutes „Pranayama“ auf der „oberen Ebene“ eine ganz schöne Erfahrung sein, wenn wir einen Tropfen Lorbeer auf unseren Fingerspitzen mit unserer Übung assoziieren…
Einige medizinische Forschungsstudien
- (http://newpacificinstituteofaromatherapy.com/eo-effectiv-for-hepatits-b-and-c-new-clinical-study/)
- https://uncategory.com/bay-laurel-oil/)
Abschließende Worte:
"Lorbeer ist eines der vielen ätherischen Öle mit einem so reichhaltigen bio-chemischen Profil, dass es schwer fällt, nicht zahlreiche Bereiche in unserer Physiologie zu sehen, die seiner wundervollen Wirkung standhalten würden. Schon vor einem Lorbeerbaum zu stehen und ein Blatt zwischen den Fingern zu zerreiben und seinen Duft einzuatmen, fördert die Vitalität, die Frische, die Freude. Es ist mit Sicherheit ein Öl, das einen „antreibt“, innerlich sogar „hüpfen“ lässt und einen Geist verleiht, der alles aushalten kann. Auch an den Blättern lässt sich eine Art Signatur ablesen: Sie sind immergrün, kräftig, fast lederartig und von einem wohlgeformten, festen Charakter. Laut Ayurveda kann ein Öl wie Lorbeer in seiner würzigen Frische ein Übermaß an Kapha-Dosha, den schweren Körpertypen, sehr gut ausgleichen – heißt zum Beispiel: aus Lethargie, Depression, Antriebslosigkeit und dergleichen herausholen.
Was für ein Geschenk der „Pranischen Intelligenz“, uns Menschen wieder mit einer so schönen Pflanze und einem ätherischen Öl zu beschenken!"
-Dr.Malte Hozzel